Der Raiffeisenmensch
„Man kann sich leicht den Raiffeisen-Menschen vorstellen. Der Raiffeisen-Mensch ernährt sich von Raiffeisen – Produkten. Wenn der seinen Kühlschrank aufmacht, dann hat er dort Molkereiprodukte, Fleischprodukte, Käseprodukte. Ein Großteil davon wird von Raiffeisen sein. Weil es die entsprechenden Monopole gibt.
Das Konto finden sie bei der Raiffeisenbank, versichert sind sie bei der UNIQUA, dort ist ihr Auto, ihre Zukunft, ihr Leben versichert. UNIQUA ist eine wesentliche Tochter von Raiffeisen. Auf Urlaub können sie mit Raiffeisen – Reisen fahren, wenn sie nicht auf Urlaub sind und wohnen, wohnen sie in einer Raiffeisen- Immobilie, die sie mit einem Raiffeisen-Kredit finanziert haben.
Alle diese Produkte haben gemeinsam, dass auf den wenigsten Raiffeisen drauf steht und bei dem Gang durch den Supermarkt kommen sie beim Kühlregal vorbei, da sehen sie sämtliche Molkereiprodukte, dann kommen sie bei Grundnahrungsmitteln vorbei: Zucker zum Beispiel. AGRANA hat ein Monopol auf Zucker, auf Rübenzucker in Österreich und kann dementsprechend sowohl dem Konsumenten als auch den Produzenten gegenüber agieren. Sie kommen bei Mehl vorbei, Raiffeisen ist sehr, sehr engagiert im Mühlenbereich über die Tochterfirma Leibnik- Lundenburger. Sie kommen beim Fleischbereich vorbei, da haben sie auch Raiffeisen und auch hier, wie ich es zuerst gesagt habe, bei den wenigsten Produkten wird Raiffeisen drauf stehen. Das sind dann irgendwelche Fantasienamen, wie Wiener Zucker für den Zucker, den die AGRANA produziert. Sie werden das Wort Raiffeisen im Supermarkt relativ selten finden.“
Auszug aus dem Interview mit Clemens Staudinger, Ko- Autor von „Schwarzbuch Raiffeisen“
Die Marktmacht des Raiffeisen-Konzerns zeigt sich an folgenden Zahlen sehr deutlich und belegt die Dominanz der Giebelkreuzler am Lebensmittelmarkt:
Quelle: Schwarzbuch Raiffeisen: Wie kommt die Milch ins Packerl? (2011)